Aus dem Logbuch des Schiffs Petri
Was wichtig war im Vatikan
Alter Ritus: Normalisierung der Beziehungen
Ein Motu proprio des Papstes löst die Päpstliche Kommission „Ecclesia Dei“ auf, und für die Gespräche mit der Piusbruderschaft ist nun die Glaubenskongregation zuständig
Samstag, 19. Januar
Die Auflösung der Päpstlichen Kommission „Ecclesia Dei“ ist die konsequente Fortführung eines Prozesses, der 2007 begonnen hat. Die Freigabe der „alten Messe“ durch das Apostolische Schreiben „Summorum pontificum“ von Benedikt XVI. hatte das Ziel, den außerordentlichen Ritus in das normale Leben der Kirche einzugliedern. Dem folgte 2009 die Aufhebung der Exkommunikation der von Erzbischof Lefebvre 1988 unerlaubt geweihten Bischöfe – womit damals jene Notsituation entstanden war, die Johannes Paul II. veranlasste, die Kommission „Ecclesia Dei“ als Anlaufstelle für die Gläubigen und Gemeinschaften einzurichten, die dem tridentinischen Ritus verbunden waren, aber den Piusbrüdern nicht in eine schismatische Situation folgen wollten. Die Petrusbruderschaft entstand und andere altrituelle Gemeinschaften, für die „Ecclesia Dei“ eine Art Anwalt und Verbündeter in den Auseinandersetzungen mit Ortsbischöfen war, die dem alten Ritus skeptisch bis ablehnend gegenüberstanden. Eine ebenfalls logische Konsequenz der von Benedikt XVI. eingeleiteten Normalisierung war auch, dass die von Erzbischof Guido Pozzo geleitete Kommission auch offiziell der Ansprechpartner für die Piusbruderschaft wurde, die vor allem unter ihrem Oberen Bischof Bernard Fellay Anstalten machten, wieder die Gemeinschaft mit Rom zu suchen.